Neue Früherkennung bei Parkinson - Ultraschall des Hirns soll Aufklärung bringen

Von Cornelia Scherpe
4. Juli 2012

Morbus Parkinson ist bisher nicht heilbar und viele Menschen können nur durch eine Symptombehandlung ihre Lebensqualität steigern. Um den Erkrankten zu helfen, ist ein zeitiger Therapiebeginn sehr wichtig. Leider wird Parkinson meist erst dann diagnostiziert, wenn sich die ersten Symptome zeigen.

Die Krankheit besteht jedoch schon lange vorher und könnte daher durch eine Frühdiagnose schneller behandelt werden. Eine solche Vorsorge wollen die Ärzte nun für die breite Masse, denn zur Früherkennung bedarf es im Grunde nur einer Ultraschalluntersuchung des Gehirns.

Die Sonografie kann zeigen, ob sich im Kopf bereits die ersten Anzeichen bemerkbar machen. Zu Beginn der Krankheit sterben im Mittelhirn vermehrt die Nervenzellen ab, die das Hormon Dopamin herstellen sollen. Ohne eine gesunde Menge davon, kann der Mensch seine Bewegungen nicht gezielt steuern. Der Ultraschall erkennt das Massensterben sehr früh. Der Patient selbst ist zu diesem Zeitpunkt meist noch völlig beschwerdefrei. Treten die ersten Symptome auf, sind oft bereits bis zu 70 Prozent der Nervenzellen für Dopamin verloren gegangen.

Die Früherkennung könnte daher zum echten Retter der Lebensqualität werden. Für die bundesweite Einführung des Screenings spricht die Tatsache, dass ein Ultraschall sehr kostengünstig ist und die Krankenkassen daher nicht wesentlich belasten werden. Eventuell sinken sogar die Kosten, da die Betreuung von Menschen mit Parkinson, die bei der Erstbehandlung bereits in einem späten Stadium sind, deutlich kostenintensiver sein kann.