Neue Gerüchte über Todesursache von Kim Jong-il

Von Alexander Kirschbaum
2. Januar 2013

Kim Jong-il ist knapp ein Jahr Tod, doch um sein Ableben ranken sich immer noch viele Mythen und Gerüchte. Offiziell erlag der ehemalige Herrscher Nordkoreas einem Herzinfarkt aufgrund von Überarbeitung.

Eine südkoreanische Zeitung bezweifelt dies aber und vermutet eine ganz andere Todesursache. Demnach soll der bizarre Politiker, der sein Land grundsätzlich mit der Eisenbahn bereiste und eine riesige Sammlung Hollywood Filme sein eigen nannte, an einem Wutanfall gestorben sein. Fehler beim Bau eines Wasserkraftwerks sollen ihm laut der Zeitung "Chosun Ilbo" zum Verhängnis geworden sein.

Nachdem Funktionäre den Diktator bereits über schwerwiegende Probleme in Stahl- und Textilfabriken des Landes aufgeklärt hatten, waren Risse im Huichon Wasserkraftwerk offenbar zuviel für ihn. Das politische Prestigeprojekt war in Rekordzeit vollendet worden, scheinbar auf Kosten der Sicherheit. Als Jong-il von dem neuerlichen Desaster erfuhr, soll er seinem Ärger so stark Luft gemacht haben, dass er plötzlich verstarb.

Ungeachtet der neuen Gerüchte lebt der Personenkult im abgeschotteten Nordkorea weiter, das monumentale Mausoleum der Herrscherfamilie wurde anlässlich des ersten Todestages Kim Jong-ils jetzt nach Renovierungsarbeiten wiedereröffnet. Schweigeminuten und Sirenengeheul begleiteten die staatlich angeordnete Volkstrauer.