Neue Hoffnung bei Alzheimer

Der Antikörper Gantenerumab ist scheinbar in der Lage, Plaque Amyloid aufzulösen

Von Marion Selzer
18. Oktober 2011

Wissenschaftler aus Basel haben wieder ein Mittel entdeckt, das fähig ist, das bei Alzheimer entstehende Plaque Amyloid aufzulösen. Ob dadurch jedoch die Erkrankung eingedämmt werden kann, ist noch nicht sicher. In der Studie, die Susanne Ostowitzki vom Institut Hoffmann-La Roche durchführte, wurde belegt, dass der Antikörper Gantenerumab in der Lage ist, das verklumpte Protein im Gehirn bei Alzheimer-Patienten zu binden und damit zu lösen.

Gantenerumab hilft, hat aber auch Nebenwirkungen

Bei sechs an Alzheimer erkrankten Personen wurde der Antikörper getestet. Sie bekamen mit einem Abstand von vier Wochen zwischen zwei bis sieben Infusionen mit dem Wirkstoff. Im Vergleich zu Patienten, die lediglich ein Placebo erhielten, sanken die Werte der Amyloid-Last signifikant. Die Ergebnisse wiesen bis zu 35 Prozent bessere Werte auf.

Als Nebenwirkungen traten dabei bei zwei der sechs Probanden Ödeme und Entzündungen auf, was jedoch bereits aus anderen Studien mit weiteren Antikörpern, die gegen Alzheimer eingesetzt werden, bekannt ist. Ob der Wirkstoff jedoch wirklich bei Alzheimer hilft, wird nun in einer Studie mit mehr als 2000 Patienten getestet.

Ist eine Lösung des Amyloids überhaupt sinnvoll?

Allerdings werden in der Fachwelt auch Zweifel laut, ob eine Therapie, die darauf bedacht ist, das Amyloid zu lösen, überhaupt sinnvoll ist. Wie Doktor Roger Rosenberg aus den USA mitteilt, kann es bereits vor der Bildung von Amyloid zu einer Degeneration des Gehirns kommen. Seine Hypothese würde auch erklären, dass die Demenz bei einigen Patienten selbst nach einer Impfung gegen das Amyloid nicht verschwand.