Neue Methoden für die Ermittlung von Zuschauerzahlen

Auch Gäste und über den Computer schauende Menschen sollen bald in Messung erfasst werden

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
24. Juni 2009

Bei jeder Fernsehsendung wollen die Sender möglichst viel Zuschauer auf ihrem Kanal haben, besonders die Privat-Sender sind an einer hohen Einschaltquote interessiert, weil dadurch auch die Einnahmen aus der Werbung höher liegen. So haben letzte Woche beispielsweise die Castingshow mit Heidi Klum Millionen von Zuschauern im Alter von 14 bis 49 Jahren verfolgt. Und in den Pausen, die ja reichlich mit Werbung bestückt sind, haben somit notgedrungen auch Millionen zugeschaut, denn darüber werden ja die Privat-Sender bezahlt.

Messungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK)

Aber woher weiß man eigentlich, wie viele Zuschauer vor der Flimmerkiste sitzen? Schon seit Jahren gibt es ein Mess-System, das von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg betrieben wird und im Auftrag von der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF), das ist ein Zusammenschluss von ARD, ZDF, ProSieben Sat.1 Media und der Mediengruppe RTL, arbeitet. Für diese Messungen sind in mehr als 5.000 deutschen Haushalten Geräte installiert, die täglich ermitteln, was diese etwa 13.000 Personen sich anschauen. Nachts erfolgt dann die Übertragung der Daten und man rechnet diese Zahlen auf alle Deutschen hoch.

Geplante Vefeinerungen

Nun, ab dem 1. Juli will man dieses komplexe System noch verfeinern, so dass nicht nur die Programme ermittelt werden, die man sich ansieht, sondern auch die man eventuell auf einen DVD-Recorder aufnimmt. Auch Gäste, die nicht zum Haushalt gehören, sollen gemeldet werden, was aber meistens bei großen Sportereignissen interessant ist, wo man in großer Runde sich beispielsweise ein Länderspiel ansieht. Jetzt sollen die alten Geräte durch die neuen ersetzt werden und man schätzt den Aufwand auf 20 Millionen Euro.

Aber mehr Zuschauer bedeutet für jeden Sender auch mehr Geld durch Werbe-Einnahmen. Für die nächsten Jahre will man auch die Zuschauer noch erfassen, die beispielsweise über ihren Computer sich die Fernsehprogramme anschauen oder über die Internet-Seiten der Sender sich im Nachhinein die Programme ansehen.