Neue Regelung zur Kennzeichnung von Pelzen in der Schweiz - Herkunft und Haltung werden ausgewiesen

Von Katharina Cichosch
21. Juni 2013

Wohl kaum ein Material in der Modebranche ist so umstritten wie Pelz. Während Tierschützer Haltung, Zucht und Tötung von Pelztieren grundsätzlich als Tierquälerei anprangern und ein Ende dieser Praxis fordern, möchten insbesondere Luxuslabels und auf Pelzmode spezialisierte Designer nicht auf das tierische Material verzichten. Umso wichtiger ist eine umfassende Kontrolle, um eine möglichst artgerechte Aufzucht der betroffenen Tiere zu gewährleisten.

Dabei zeigt sich ein großes Problem der Pelzindustrie: Billige Pelze haben Konjunktur - die wiederum kommen häufig aus Ländern, in denen Tierschutzgesetze kaum bekannt sind oder von den Herstellern ganz bewusst umgangen werden. Und: Verbraucher können meist überhaupt nicht wissen, woher die Tiere stammen und wie sie gehalten wurden - allein diese Information könnte ja womöglich zu einem deutlich bewussteren, tierfreundlicheren Kaufverhalten führen.

Die Schweiz macht jetzt vor, wie es gehen kann: Im Frühjahr dieses Jahres ist eine neue Regelung zur Kennzeichnung von Pelzen in Kraft getreten. 12 Monate lang gilt eine Übergangsfrist, bis Anfang 2014 muss dann aber jedes Produkt mit genauen Details zu den verwerteten Tieren, deren Herkunft und auch deren Haltungsbedingungen gekennzeichnet sein.

Ein großer Schritt sowohl für den Verbraucher- als auch für den Tierschutz - vielleicht nimmt sich ja bald auch die EU-Politik ein Beispiel hieran. Das Deutsche Pelzinstitut fordert seit längerem eine genauere Kennzeichnung für Produkte mit tierischem Pelz. So könnten Verbraucher auf einen Blick sehen, aus welchem Land die Tiere stammen und ob die gängigen Tierschutzstandards hier Gültigkeit haben.