Neue Regierung in Tunesien: Land hofft auf bessere Zukunft

Von Nicole Freialdenhoven
20. März 2013

Mit dem Regierungsbeginn des neuen Kabinetts unter Ali Larayadh hofft Tunesien auf ein Ende der Staatskrise. Zwei Jahre nach dem Arabischen Frühling und dem Sturz des Diktators Ben Ali steht Larayadh vor großen Problemen.

Er kündigte an, dass er noch in diesem Jahr die Wirtschaft wieder ankurbeln und 90.000 neue Arbeitsplätze schaffen wolle. Zudem soll die innere Sicherheit wieder hergestellt und die neue Verfassung angenommen werden.

Larayadh gehört der islamistischen Partei Ennahda an, die auch den letzten Regierungschef Hamadi Jebali stellte. Unter diesem war Larayadh Innenminster gewesen. Jebali war vor kurzem zurückgetreten, weil seine Partei darauf beharrte, die vier wichtigsten Ministerien Justiz, Verteidigung, Inneres und Äußeres zu besetzen, statt Experten zu berufen. Nachdem Jebali den Weg für Larayadh freigemacht hatte, verzichtete die Partei auf ihre Forderung. Jebali rief die Bevölkerung dazu auf, den neuen Mann im Amt zu unterstützen.

Die erhofften Veränderungen nach dem Sturz Ben Alis haben sich in Tunesien bislang nicht verwirklicht. Noch immer ist die wirtschaftliche Lage schlecht und die Arbeitslosigkeit hoch. Die innenpolitische Krise verschärfte sich zu Beginn des Jahres mit der Ermordung des Oppositionspolitikers Chokri Belaid weiter, die zahlreiche Streiks und Demonstrationen auslöste.