Neue Technik kann bereits potentielle Herzinfarkte aufspüren

Von Cornelia Scherpe
15. Januar 2013

Bisher kann ein Herzinfarkt erst dann diagnostiziert werden, wenn der Betroffene ihn schon erlitten hat. Für die Mediziner heißt es dann, gegen die Zeit zu arbeiten und trotz moderner Technik kann es für viele Betroffene zu spät sein.

Das soll sich in Zukunft ändern, denn Forscher haben eine Methode entwickelt, die bereits potentielle Herzinfarkte aufspüren soll. Dieser neue Test verkürzt dann auch bei schon eingetretenen Infarkten die Zeit der Diagnose und lässt mehr Spielraum für die Behandlung.

Bei dem Verfahrens handelt es sich um einen sogenannten "Troponin-Test". Troponin ist ein Biomarker, der bei akut drohenden und bereits eingetretenen Herzinfarkten vermehrt im Körper zu finden ist. Es ist ein Eiweiß, das natürlich im Herzmuskel auftritt, allerdings die Normwerte bei einem Infarkt weit überschreitet.

Bisher muss man Menschen mit Brustschmerzen einmal bei der Einlieferung testen und dann noch einmal nach sechs und nach zwölf Stunden. Dabei kann kostbare Zeit verloren gehen, denn liegt wirklich ein Infarkt vor, so sterben mit der Zeit immer mehr Zellen im Herzmuskel ab. Wartet man zwölf Stunden mit der nötigen Behandlung, kann das Herz große Schäden davon tragen.

Der neue Test analysiert sofort, wie viel Troponin ein Mensch besitzt und kann daraus die aktuelle Gefahr ableiten. Die Diagnose kann also unmittelbar gestellt werden. Zudem ist es den Ärzten damit möglich, eine gute Prognose für die nahe Zukunft zu geben. Der Test kann das Risiko bestimmen, wie gefährdet das Herz in den nächsten drei Monaten ist.