Neue Therapie gegen Arthrose? Forscher testen Stammzellen als Option

Von Cornelia Scherpe
19. April 2013

Die Arthrose gehört inzwischen zu den Volkskrankheiten, denn rund fünf Millionen Menschen hierzulande sind betroffen. Durch ungünstige Lebensführung, Unfälle und fortschreitendes Alter kommt es zu mehr und mehr Abnutzungen der Gelenke. Vor allen Dingen mit Arthrose im Knie sind mehr und mehr Menschen konfrontiert, wobei das Leiden streng genommen in jedem Gelenk des Körpers auftreten kann.

Deutsche Forscher wollen nun bei der Therapie einen neuen Weg gehen und Betroffene mit Stammzellen behandeln. Das Konzept klingt ungewöhnlich, doch in einer ersten kleinen Studie zeigt sich das Potenzial der Idee.

Zunächst arbeitet man nur mit sechs Probanden. Zu Beginn der Pionierstudie wurde jedem Patienten in einem kleinen Eingriff etwas Gewebe entnommen. Dies war völlig unbedenklich und lief ähnlich wie das Fettabsaugen ab. Aus diesen Proben isolierten die Forscher im Labor nun die sogenannten mesenchymalen Stammzellen. Dabei handelt es sich um Stammzellen, die als direkte Vorläufer des Bindegewebes bekannt sind.

Diese Stammzellen wurden nun für 14 Tage in einem französischen Speziallabor vermehrt und anschließend den Patienten injiziert. Jeder bekam natürlich seine eigenen Zellen zurück.

Die Injektion erfolgte direkt in den Gelenkspalt der Knie; dort, wo die Arthrose bei den Patienten festgestellt worden war. Die Zellen sollen dort den vorhandenen Verschleiß wieder beheben. Laut subjektiver Einschätzung der Patienten ist dieser Effekt bereits spürbar.

Alle gaben an, nun weniger Schmerzen zu haben und sich bereits wieder besser bewegen zu können. Nebenwirkungen sind in keiner Form aufgetreten. Auch im Partnerprojekt in Frankreich wurden auf diese Weise zwölf Freiwillige behandelt und auch sie berichten von diesem Erfolg. Die Forscher stimmt das sehr zuversichtlich.