Neue Verwendungsmöglichkeit von abgesaugtem Fett - Forscher wollen daraus Blutgefäße züchten

Von Cornelia Scherpe
1. August 2012

Aktuell sind Forscher aus den USA damit beschäftigt, neue Ansätze aus der Stammzellenforschung umzusetzen. Sie haben sich vorgenommen, dass Material aus Fettabsaugungen zu nutzen, um daraus neue Blutgefäße zu züchten. Das abgesaugte Fett soll dabei als "Rohmaterial" dienen.

Aus ihm will man adulte Stammzellen isolieren und diese im Labor dann weiter züchten. Auf einer kleinen Kollagen-Membran, die frei von Zellen ist, werden die Stammzellen angesiedelt. Als zunächst sehr dünne Schicht gewinnen sie dann nach circa einem Monat schnell an Stärke. Durch komplexe Mechanismen soll so am Ende ein neues Blutgefäß entstehen.

Von der Theorie zur Praxis ist es natürlich ein weiter Weg. Doch die Liposuktion, so der Fachbegriff für das Fettabsaugen, hat sich als äußerst geeignet für die Sammlung von Stammzellen herausgestellt. In dem Fettgewebe lassen sich besondere adulte Stammzellen finden, die sich gut in glatte Gefäßmuskelzellen wandeln lassen. Andere Gewebeproben haben sich in Tests als weniger geeignet herausgestellt.

Die US-Forscher versuchen daher nun gezielt, für Herzpatienten neue Gefäße zu züchten, wenn körpereigene Gefäße sich nicht verpflanzen ließen oder das Legen eines Bypass ohne Erfolg war.