Neue Wirkstoffe verbessern Vorbeugung und Therapie bei Migräneanfällen

Von Nicole Freialdenhoven
2. Oktober 2012

Migräne gilt in Deutschland schon lange als Volkskrankheit: Über 10 Millionen Bürger leiden ab und zu an heftigen Migräneattacken, die sie vollkommen außer Gefecht setzen. Immerhin haben sich die Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren stark verbessert, so die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) auf ihrem letzten Kongress in Hamburg.

Betablocker wie Propranolol, Calciumkanalblocker wie Flunarizin und die Antiepileptika Valproinsäure und Topiramat werden erfolgreich als Migräneprophylaxe eingesetzt und können können schwere Anfälle schon frühzeitig verhindern. Topiramat wird häufig auch bei chronischer Migräne eingesetzt. Sogenannte Triptane, die auf die Serotonin-Rezeptoren im Gehirn einwirken, helfen dagegen langdauernde Anfälle erheblich zu verkürzen und so die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern.

Auch neue operative Verfahren befinden sich in der Entwicklung, darunter die sogenannte Currogator-Operation, die jedoch unter Medizinern und Neurologen selbst umstritten ist. Bei ihr wird ein Muskel zwischen der Augenbraue und der Nasenwurzel durchtrennt um Migränesymptone dauerhaft zu lindern.