Neuer Knie-Check für Sportler nach Kreuzbandriss soll zu frühe Rückkehr zur Aktivität verhindern

Von Nicole Freialdenhoven
4. Dezember 2013

In den Wintermonaten steigt die Zahl der Kreuzbandrisse wieder, wenn sich in den Alpenländern zahllose Wintersportler auf den Berghängen tummeln. Etwa drei Viertel dieser Verletzungen müssen operativ behandelt werden, so dass das gerissene Kreuzband wieder zusammengefügt werden kann.

Problematisch ist jedoch noch immer die Beurteilung des Heilungsverlaufs und der beste Zeitpunkt zur Rückkehr in den Beruf und zu sportlichen Aktivitäten.

Knie-Check verrät Heilungsstatus

Sportwissenschaftler der Universität Innsbruck haben daher nun einen neuen Knie-Check entwickelt, bei dem in sieben unterschiedlichen Tests die Kraft, Koordination und Sensomotorik des verletzten Knies geprüft werden.

Der Test dauert etwa 40 Minuten und vergleicht den Status des Knies mit den Normwerten gesunder Menschen. Erst wenn der Test erfolgreich absolviert wurde, können die Patienten wieder ihr Alltagsleben aufnehmen.

Patienten trauen sich zu viel zu

Mit dem neuen Test soll vor allem das Rückfallrisiko gemindert werden. Derzeit erleidet jeder fünfte junge Patient zwischen 15 und 25 Jahre eine erneute Kreuzbandverletzung, weil die alte noch nicht richtig ausgeheilt war und zu früh wieder mit dem Sport begonnen wurde.

Patienten überschätzen ihre Leistung häufig und trauen sich weit mehr zu, als ihr heilendes Knie zu diesem Zeitpunkt verträgt.