Neuer Therapieansatz bei Parkinson - Forscher finden körpereigenes Antibiotikum im Gehirn

Von Nicole Freialdenhoven
14. Mai 2013

Das menschliche Gehirn ist fähig, auf Abruf ein Antibiotikum zu produzieren, das eingedrungene Bakterien bekämpft. Dies stellten Forscher des Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB) fest. Um im Gehirn eine Reaktion auszulösen, brachten sie Zellkulturen von Makrophargen, eine Art von Fresszellen, mit Teilen von Bakterien zusammen. Die Makrophargen produzierten daraufhin die sogenannte Itakonsäure, um sich gegen die Bakterien zu währen und ihren Wachstum zu stoppen.

Itakonsäure wurde bislang nur bei Pilzen gefunden und wird für die Kunststoffindustrie künstlich hergestellt. Dass der menschliche Körper diese Substanz selbst produzieren kann, überraschte die Forscher. Sie stellten fest, dass ein Gen namens IRG1 (Immunoresponsive Gene 1) für die Produktion der Itakonsäure verantwortlich ist.

In der Praxis erhoffen sich die Wissenschaftler von ihrer Entdeckung einen Fortschritt bei der Bekämpfung der Parkinson Krankheit, die im Gehirn Schäden anrichtet. Möglicherweise lassen sich mit der Itakonsäure Infektionen des Nervensystems besser behandeln. Um die Zusammenhänge zu ergründen, sind jedoch noch weitere Forschungen notwendig.