Neues Alzheimer-Medikament stopp Absterben der Nervenzellen im Gehirn

Von Dörte Rösler
18. Oktober 2013

Die Alzheimer-Erkrankung in ihren biologischen Ursprüngen zu erfassen, ist eine der größten Herausforderungen für Neurowissenschaftler. Im Fokus stehen dabei fehlgestaltete Proteine, die sich im Gehirn verklumpen und so zum Zelltod führen. Britische Forscher haben nun erstmals ein Medikament entwickelt, mit dem sich dieser Prozess stoppen lassen könnte.

Feherhafte Proteine, sogenannte Prionen, findet man auch im Gehirn von gesunden Menschen. Bei Alzheimer-Patienten produzieren die Zellen jedoch immer mehr dieser Prionen - bis ein natürlicher Schutzmechanismus anspringt und die Produktion stoppt. Ist der "unfolded protein response-Mechanismus" (UPR) erst einmal in Gang gekommen, deaktiviert er die komplette Protein-Herstellung. Es werden also auch keine gesunden Proteine mehr produziert, die die Zellen zu ihrem Überleben brauchen.

Mit der neuen Pille soll dieser Mechanismus blockiert werden. Tierversuche mit Mäusen, die an der Prionen-Krankheit leiden, sind vielversprechend verlaufen. So konnte bei den Tieren die Selbstzerstörung der Hirnzellen gestoppt werden. Wann der Wirkstoff für die rund 1,2 Millionen Alzheimer-Patienten in Deutschland verfügbar sein wird, ist jedoch ungewiss. Bis zur Anwendung beim Menschen kann noch viel Zeit vergehen.