Neues Medikament gegen atopische Dermatitis - Ekzeme können vollständig heilen

Von Cornelia Scherpe
14. Juli 2014

Die sogenannte "atopische Dermatitis" ist eine Hauterkrankung, bei der die Patienten unter schweren Ekzemen leiden. Die Haut ist rot, entzündet und wird von einem Juckreiz begleitet.

"Atopisch" bedeutet, dass diese Reaktion der Haut auf eine Überempfindlichkeit zurückgeht. Die Patienten bekommen die Ekzeme also, da die Haut auf Reize übermäßig reagiert. Dies geschieht, da die T-Zellen in der Haut auf viele eigentlich harmlose Antigene anschlagen.

Bisher konnte man nur die Symptome abmildern, indem die Ekzeme mit Salben beruhigt wurden. Dies könnte sich jedoch bald durch die Markteinführung eines neuen Medikaments ändern. Der Antikörper "Dupilumab" hat sich in ersten Studien als sehr wirksam erwiesen.

Antikörper verschließt die Andockstellen der Interleukine

Es handelt sich um einen monoklonalen Antikörper, der gezielt einige Andockstellen auf den T-Zellen blockiert. Die Rezeptoren, die verschlossen werden, dienen eigentlich Interleukine 4 und Interleukine 13 als Andockstelle. Da nun das Medikament diese Rezeptoren bereits belegt, kann die Immunreaktion nicht mehr so drastisch ausfallen.

Der Erfolg wird in einer Studie mit 207 Freiwilligen deutlich. Alle litten zu Beginn der Analyse an atopischer Dermatitis. Man bildete mehrere Gruppen, wobei es auch eine Kontrollgruppe gab, in der nur ein Placebo verabreicht wurde. Nach drei Monaten untersuchte man die Haut aller Teilnehmer und ordnete jeden Patienten auf dem "Eczema Area and Severity Index", kurz EASI, ein. Dieser Index gibt an, wie schwer die Ekzeme sind.

Wenige Therapieabbrüche in Dupilumab-Gruppe, mehr in Placebo-Gruppe

Bei jenen Patienten, die die höchste Dosis Dupilumab erhalten hatten, waren die Ekzeme am deutlichsten zurückgegangen. Bei 85 Prozent der Probanden hatte sich der EASI-Wert um mindestens 50 Prozent gesenkt. 40 Prozent der Patienten lagen nun bei maximal einem Punkt, was einer kompletten Heilung entspricht.

Als Nebenwirkungen traten bei manchen Kopfschmerzen und/oder einer Entzündung der Nase und des Rachens auf. Therapieabbrüche gab es deswegen aber nur wenige. Abbrecher fanden sich im Gegenteil vermehrt in der Placebogruppe.