Neues Medikament gegen chronisch lymphatische Leukämie bewährt sich

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2014

Forscher sind beständig bemüht, neue und verbesserte Mittel gegen Krebs auf den Markt zu bringen. Eines dieser neuen Mittel ist "Ibrutinib". Es ist der erste Hemmer der sogenannten Bruton-Tyrosinkinase. Das ist ein Enzym, das vor allen Dingen für B-Lymphozyten wichtig ist. Es befindet sich innerhalb der Zellen und spielt dabei eine zentrale Rolle bei der Signalübertragung. Indem der Wirkstoff Ibrutinib dieses Enzym hemmt, kommt es zu einer gestörten Kommunikation. Gerade bei der Leukämie kann man dem Krebs so Steine in den Weg legen.

Neues Medikament überzeugt im Vergleich zum etabliertem Wirkstoff

Wie erfolgreich der Enzym-Hemmer wirklich bei betroffenen Patienten ist, hat nun auch eine Studie belegt. An ihr hatten 391 Patienten teilgenommen, die an CLL oder SLL litten. CLL steht für "chronisch lymphatische Leukämie" und SLL als eine Unterform der Leukämie für "small lymphocytic lymphoma". Man bildete zwei Gruppen und vergab an eine den neuen Wirkstoff Ibrutinib. Die Kontrollgruppe erhielt dagegen das bereits etablierte Mittel "Ofatumumab". Von Ofatumumab ist allerdings begannt, dass die Patienten mit eher weniger Erfolg darauf ansprechen.

In der Studie lag die Erfolgsquote daher wie erwartet mit 4,1 Prozent eher im niedrigem Sektor. Das neue Medikament konnte dagegen auf ganzer Linie überzeugen. Hier sprachen direkt 42,6 Prozent der Leukämie-Patienten darauf an. Weitere 20 Prozent sprachen zwar nicht komplett auf Ibrutinib an, doch es kam zu einer Lymphozytose. Damit beschreibt der Arzt den Zustand, wenn in einer Blutanalyse besonders viele Lymphozyten vorhanden sind. Eine hohe Zahl dieser weißen Blutkörperchen ist bei Blutkrebs durchaus positiv zu bewerten.

Längere progressionsfreie Überlebenszeit

In der Studie verlängerte sich in der Ibrutinib-Gruppe aufgrund der hohen Ansprechrate auch die progressionsfreie Überlebenszeit. Durchschnittlich vergingen 9,4 Monaten, bevor das Krebsleiden sich weiter verschlechterte. In der Kontrollgruppe mit Ofatumumab lag man im Schnitt nur bei 8,1 Monaten.

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