Neues Medikament soll gegen resistente Tuberkulose helfen

Von Cornelia Scherpe
12. Juni 2012

Sie wird auch kurz "MDR-Tuberkulose" genannt, die "Multidrug-Resistant Tuberculosis". Dabei handelt es sich um die schlimmste Form dieser Infektionskrankheit. Die auslösenden Erreger sind gegen die meisten Medikamente auf dem Markt immun und den Betroffenen kann daher kaum geholfen werden. In Deutschland gibt es zwar inzwischen sehr wenige Fälle dieser Krankheit, doch allein in China gibt es schätzungsweise jedes Jahr eine Million Neuerkrankungen.

Damit die resistenten Fälle besser betreut werden können, haben japanische Forscher an einem neuen Mittel gearbeitet. Sie entwickelten das Medikament "Delamanid", das sich in ersten Studien mit Probanden als sehr viel versprechend herausgestellt hat. Die 4.821 Patienten litten an einer offenen Lungentuberkulose, deren Erreger resistent waren. Während alle eine Standardbehandlung bekamen, erhielt insgesamt ein Drittel zusätzlich das neue Delamanid in niedriger und ein Drittel das Mittel in hoher Dosis. Der Rest bekam ein Placebo.

Bereits nach zwei Monaten der Behandlung zeigte sich ein deutlicher Erfolg des neuen Medikaments. Man untersuchte bei allen den Auswurf beim Husten und stellte dabei fest, dass bei 45,4 Prozent derer Patienten, die eine niedrige Dosis erhalten hatten, keine Erreger mehr festzustellen waren. Bei der hohen Dosis wurde das Ziel bei 41,9 Prozent erreicht. Unter dem Placebo verschwanden die Erreger nur bei 29,6 Prozent.