Neues Screening kann Parkinsons viele Jahre vor der bisherigen Diagnose erkennen

Von Cornelia Scherpe
9. Juli 2012

Parkinson gehört zu den Nervenerkrankungen, die bisher unheilbar sind. Es sterben immer mehr Neuronen im Gehirn ab und das führt dazu, dass Betroffene mit der Zeit große Schwierigkeiten mit jeder Bewegung haben. Sehr charakteristisch sind die Schüttelkrämpfe. Treten die ersten sichtbaren Symptome auf und der Arzt wird konsultiert, ist Parkinson schon sehr weit fortgeschritten. Da bisher keine Heilung möglich ist, können nur Medikamente vergeben werden, um die Lebensqualität möglichst lang hoch zu halten. Nun haben Forscher jedoch entdeckt, dass man das Leiden lange vor den bisher gemachten Diagnosen feststellen kann. Bei Frauen kann eine Frühdiagnose sieben Jahre vor dem Ausbruch stattfinden und bei Männer immerhin noch drei Jahre vorher.

Die Studie arbeitete mit 121.701 Frauen und 51.350 Männern. Alle Probanden mussten im Abstand von sechs Monaten einen Fragebogen zu ihrer Verfassung ausfüllen. Dadurch wurde ihre geistige und körperliche Fitness erhoben. Chronische und akute Krankheiten wurden genau registriert. Bei den Frauen stellte sich heraus, dass sie im Schnitt sieben Jahre nach den ersten leichten motorischen Defiziten die Parkinson-Krankheit entwickelten. Ihre Fähigkeiten in der Bewegungen hatten jedoch kaum merklich abgenommen, meist vielen nur Alltagstätigkeiten etwas schwerer, was die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität aber noch nicht minderte. Doch dies reichte bereits für die Frühdiagnose. Bei den Männern scheint die Krankheit dagegen schneller akut zu werden, doch immerhin konnte das Screening drei Jahre vor dem schlussendlichen Ausbruch schon Alarm schlagen.

Für die Forscher ist dieses Fragebogen-Screening ein echter Erfolg und der Beweis dafür, dass man Parkinson noch früher diagnostizieren kann, als es bisher praktiziert wird.