Neues Verfahren: Stammzellen heilen Sichelzellanämie bei Erwachsenen

Von Thorsten Hoborn
15. Dezember 2009

Sichelzellanämie ist eine erbliche Erkrankung der roten Blutkörperchen. Durch einen Fehler im Gen des Blutfarbstoffes Hämoglobin können die Zellen deutlich weniger Sauerstoff transportieren. Das bei Kindern erfolgreich angewandte Verfahren könnte auch erwachsene Patienten durch eine gelungene Transplantation gesunder Stammzellen heilen, doch bisher traten dabei stets lebensgefährliche Nebenwirkungen auf.

Forscher der National Institutes of Health waren nun mit so genannten "Mini-Transplantationen" erfolgreich. In dem Verfahren wurden kranke Sichelzellen nur leicht bestrahlt und den Patienten anschließend gesunde Spender-Stammzellen gespitzt. Die Abwehrreaktionen des Immunsystems, welche in früheren Studien stets den Grund des Scheiterns ausmachten, wurden durch den Einsatz zweier Immunsystem hemmender Medikamente gebremst.

Dies ermöglichte den fremden Stammzellen, sich im Knochenmark anzusiedeln. Das Blut der Patienten bestand dann zugleich aus gesunden und kranken Zelltypen und die Symptome der Anämie verschwanden.