Neues Wissen für die Medizin: Bessere Entwicklungen durch die DNS-Analyse der 100-Jährigen?

Gene von Menschen mit einem hohen Alter ergeben in Bezug auf die Alterung wichtige Rückschlüsse

Von Cornelia Scherpe
4. August 2016

In Italien gibt es eine Datenbank, in der sich die DNS-Proben von rund 13.000 Männern und Frauen befinden. Diese Menschen stammen aus Sardinien, genauer der dortigen Region Ogliastra. Das besondere an diesem Wohnumfeld: Die Menschen befinden sich oft in einem hochbetagtem Alter. Nicht wenige sind nahe der 100, oder bereits älter. Statistisch erreicht hier ein Menschen von 2.000 das große Jubiläum. Vergleichen mit anderen Industrienationen ist das der fünffache Wert. Genau das macht ihre DNS sehr wertvoll für die Medizin. Aufgrund ihres hohen Alters haben sie offenbar gute Gene, um die natürliche Lebensspanne eines Menschen an seinem Limit zu erreichen.

Nun hat eine britische Gesellschaft für Biotechnologie die Daten der DNS-Datenbank erworben und will sie intensiv in den Dienst der Forschung stellen. Die Wissenschaftler betonen aber schon heute, dass sich sicher kein Trank für ewiges Leben entdecken lässt. Ziel ist es vielmehr, genetische Mutationen zu finden, die der Lebenserwartung gut tun und daraus Rückschlüsse für die übrige Menschheit zu ziehen.

Dabei geht es nicht nur um körperliche Alterung und der Beständigkeit gegen Krankheiten, sondern auch um psychische Faktoren. Befragungen unter den Menschen vor Ort haben nämlich gezeigt, dass die allgemeine Zufriedenheit höher ist und auch die älteren Senioren das Altern gelassener und sogar positiv sehen. Vielleicht lassen sich in den DNS-Proben daher auch Impulse gegen Depressionen und Angststörungen finden.