Wie empathisch wir sind, ist in unseren Genen verschlüsselt

Forscher haben herausgefunden, dass bestimmte Gene unsere Fähigkeit zu Empathie deutlich beeinflussen

Von Cornelia Scherpe
18. November 2011

Jeder kennt das Gefühl der Empathie, wenn er mit einem Menschen spricht, oder ihn auch nur ansieht. Menschen sind dabei unterschiedlich gut in ihrem Einfühlungsvermögen. Forscher haben nun eine Gen-Variante in uns gefunden, die unser Gefühl von Empathie steuert.

Innerhalb dieser Gen-Variante ist ein Rezeptor für das Hormon Oxytocin verschlüsselt, das unsere Wahrnehmung der Gefühle anderer wesentlich mitbestimmt. Das Hormon ist ein "Bindungshormon", das besonders bei der Schwangerschaft ausgeschüttet wird, allerdings auch innerhalb einer Partnerschaft und auch unter Freunden.

Genkombination "GG" macht besonders empathisch

Das Gen kann in zwei Versionen vorliegen, als "A" oder als "G". Wer von seinen beiden Elternteilen die "G-Versionen" erhält, also "GG" ist, der ist wesentlich empathischer. Wer allerdings "AA" in seinem Erbgut trägt, der hat Probleme mit den Emotionen anderer und oft auch Bindungsprobleme. Außerdem steigt das Risiko für soziale Schwierigkeiten bis hin zu Störungen wie Autismus.

Dieses Ergebnis stammt aus einer Studie, die zunächst 23 Paare einlud. Ein Teil erzählte von einem Schicksalsschlag aus seinem Leben, während der Partner zuhöre. Die Mimik der Zuhörenden wurde dabei gefilmt.

Im Anschluss wurden 116 Freiwillige geladen, bei denen zunächst die Gen-Varianten bestimmten wurden. Anschließend zeigte man ihnen die Videos und bat sie, die Emotionen der gefilmten Menschen zu beschreiben. Die anschließende Auswertung zeigte deutlich, dass AA-Träger bedeutend mehr Schwierigkeiten mit der Situation hatten, als GG-Träger.

Quelle