Neun Tote pro Jahr sind zuviel: Neues Buch warnt vor Leichtsinn im Grand Canyon

Von Nicole Freialdenhoven
20. Juli 2012

Der Grand Canyon gehört zu den spektakulärsten Naturwundern der USA und zu den meistbesuchten Touristenzielen. Während die meisten der Besucher lediglich von den Aussichtspunkten aus einen Blick in die 445 Kilometer lange Schlucht werfen und Fotos knipsen, machen sich 40.000 von ihnen auf den Weg zum Grund des Canyons, wo sich der Colorado River durch die einzigartige Landschaft schlängelt.

In der Hoffnung, zukünftige Wanderer vor ihrer eigenen Unvernunft zu schützen, veröffentlichten die beiden Grand Canyon-Experten Michael Ghiglieri und Tom Myers nun das Buch "Over The Edge - Death in Grand Canyon", das die ca. 700 Todesfälle im Grand Canyon seit den Tagen der Goldschürfer im 19.Jahrhundert akribisch dokumentiert.

Mangelnde Vorbereitung und vor allem das Unterschätzen des schweren Aufstiegs zurück aus dem Canyon führen jedoch immer wieder zu Todesfällen: Statt sich mit Wanderstiefeln, schützender langärmeliger Kleidung und vor allem viel Wasser auszurüsten, tapsen Touristen in Flipflops und mit Coladose auf den Wanderwegen in den Canyon hinunter. Vor allem Dehydration und die unbarmherzige Sonne mit Temperaturen bis zu 45° Celsius sorgen immer wieder für tödliche Zusammenbrüche.