Neuregelung der Dienstzeiten stößt bei Piloten auf Kritik: Gefahr für die Flugsicherheit

Von Nicole Freialdenhoven
4. Oktober 2012

Die deutsche Pilotenvereinigung Cockpit warnt vor der geplanten Neuregelung der Dienstzeiten für Piloten im internationalen Flugverkehr, die derzeit von der Europäischen Agentur für Flugsicherzeit vorbereitet wird. Damit sollten Dienstzeiten von 11 Stunden, in Ausnahmefällen sogar 12 bis 13 Stunden, ermöglicht werden. Die Piloten kritisieren diese Flugzeiten als gesundheitsschädigend und gefährlich für die Passagiere.

Cockpit verweist dabei auf wissenschaftliche Studien, wonach das Unfallrisiko bei einer Dienstzeit von 13 Stunden fünfeinhalbfach höher ist als bei kürzeren Flügen, da der Pilot nach einer durchflogenen Nacht nur noch 20 Prozent seines eigentlichen Leistungsvermögens besitzt. In den USA wurde die Dienstzeit gerade erst auf neun Stunden gesenkt um das Unfallrisiko durch übermüdete Piloten zu senken.

Die Pilotenvereinigung warf der EU vor, die Sicherheit der Passagiere den wirtschaftlichen Interessen der Airlines unterzuordnen. Wenn die Neuregelung Mitte 2013 wie geplant zum verbindlichen EU-Recht wird, müssen die neuen Flugzeiten bis Ende 2015 von den europäischen Airlines umgesetzt werden.