Neuroblastome bei Kindern: Enzym HDAC10 blockiert erfolgreiche Chemotherapie

Von Nicole Freialdenhoven
4. Juli 2013

Neuroblastome gelten als dritthäufigste Krebserkrankung im Kindesalter. Sie entstehen im Nervensystem des kindlichen Körpers und können die Nebennieren, die Wirbelsäule und viele weitere Bereiche des Körpers befallen. In rund 70 Prozent der Fälle sind die Organe hinter dem Bauchfell betroffen, zu denen die Nieren, Nebennieren und Harnleitern zählen. Während sich Neuroblastome in manchen Fällen spontan selbst zurückbilden, kann diese Krebserkrankung auch tödlich verlaufen.

Wissenschaftler des deutschen Krebsforschungszentrums und des Universitätsklinikums Heidelberg gelang nun ein Durchbruch bei der Behandlung von Neuroblastomen. Sie entdeckten ein Enzym, das die Krebszellen effektiv vor der Chemotherapie schützt, indem es die sogenannte Selbstverdauung fördert. Dabei nutzen die Zellen eigene Bestandteile, um sich vor Hungerphasen zu schützen. Gelingt es den Forschern nun, dieses Enzym zu blockieren, können die Krebszellen wieder angreifbar und somit behandelbar gemacht werden.

Nun müssen Medikamente entwickelt werden, die das Enzym mit dem Namen HDAC10 im Körper blockieren, so dass die Chemotherapie bei der Behandlung dieser Neuroblastome wieder effektiv wirken und den Krebs bekämpfen kann.