Neuroblastomen auf der Spur: Wie funktionieren diese Krebszellen?

Forscher haben jetzt das Vorgehen von Neuroblastomen näher untersucht

Von Cornelia Scherpe
20. Oktober 2015

Als Neuroblastomen bezeichnet man eine Unterart der Krebszelle. Vereinfacht kann man sagen, dass diese Tumorzelle in einem unreifen Stadium in ihrer Entwicklung stehen geblieben ist.

Besonders bei Krebspatienten im Kindesalter trifft man häufig auf diese Neuroblastomen. Ihr Entwicklungsstopp macht sie aber keineswegs ungefährlich, denn diese Krebszellen schaden dem Organismus auch in dieser Form.

Rund 15 Prozent der Krebstode bei Kindern geht auf die Neuroblastomen zurück. Wie genau diese Krebszellen funktionieren, haben Forscher nun analysiert und anschließend neue Einblicke in die Arbeit der Neuroblastomen präsentiert.

Tumor aktiviert "Telomerase"

Für die Studie untersuchte man das Genom von Tumorgewebe bei Kindern. Dabei fanden die Forscher einen Mechanismus, der dazu führt, dass ein Eiweiß namens "Telomerase" aktiviert wird. Dieses Protein ist im gesunden Körper eigentlich deaktiviert.

Der Tumor gibt durch seine DNS aber die entsprechenden Signale und schaltet die Produktion des Proteins ein. Durch das Eiweiß sind die Tumorzellen nun in der Lage, sich ohne Einschränkung zu vermehren.

Tumor umgeht Schutzmechanismen

Normalerweise besitzen Körperzellen diverse Mechanismen, damit eine krankhafte Veränderung nicht stattfindet. Diese Schutzmechanismen werden effektiv umgangen. Solange Telomerase aktiv ist, sind die Neuroblastomen nahezu unsterblich und haben freie Hand, sich im Körper auszubreiten.

Die Forscher hoffen, dass man mit dieser Erkenntnis neue Wege in der Therapie gehen kann. Man sucht nun nach Möglichkeiten, das Protein Telomerase wieder zu deaktivieren, oder die Aktivierung an sich zu unterbinden.