Neurowissenschaften - Singen die Knaben des Thomaner-Chors anders, wenn Mädchen im Publikum sind?

Von Frank Hertel
7. Dezember 2012

Einen kuriosen Versuch führt zur Zeit das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften durch. Es lässt 16 Mitglieder des Leipziger Knaben-Thomaner-Chors zwei mal vor rein männlichem Publikum und einmal vor einem gemischten Publikum singen.

Die Forscher wollen heruasfinden, ob der sogenannte Leuchtturm-Effekt auch bei Menschen auftritt. Es gibt diesen Effekt etwa bei männlichen Winker-Krabben. Diese Krabbenmänner bewegen ihre Scheren rhytmisch-synchron. Aber nur, solange keine Krabben-Frauen auftauchen.

Sobald weibliche Winker-Krabben dem Scherentreiben zuschauen, gerät die rhythmische Synchronität aus dem Takt, weil immer wieder einzelne Männchen versuchen, durch individuelle Winkaktionen auf sich aufmerksam zu machen.

Die Ergebnisse des Versuches mit den Jungs vom Thomaner-Chor werden 2013 veröffentlicht.