Nicht alle Ratschläge der Eltern helfen Kindern bei der Berufswahl

Zwar können Eltern ihren Kindern Tipps geben, die letztendliche Entscheidung sollten Jugendliche aber selbst treffen

Von Ingo Krüger
28. April 2015

Eltern wollen ihren Kindern bei der Wahl des richtigen Berufes helfen. Doch häufig tragen sie nur zur Verwirrung bei. So kritisieren Karriereberater, dass die Vorschläge von Eltern zwar gut gemeint seien, aber eher das Gegenteil bewirken würden.

Tipps hinterfragen und selbst recherchieren

So gibt es zwar aktuell Studiengänge, deren Absolventen leicht einen Job finden, doch das kann sich in einigen Jahren geändert haben. Auf Nummer sicher zu gehen, ist daher kein guter Rat. Vor allem, wenn die Interessen des Nachwuchses andere sind. Jugendliche sollten solche Tipps ihrer Eltern immer hinterfragen und selbst recherchieren.

Auch große Unternehmen garantieren keinen dauerhaften Arbeitsplatz, wie Vater und Mutter gerne meinen. Pleiten oder Jobabbau sind auch bei Konzernen nicht ausgeschlossen, wie die Beispiele Quelle und Karstadt zeigen. Bei kleineren Firmen können Auszubildende unter Umständen mehr lernen, da sie im Arbeitsalltag stärker gefordert sind.

Den eigenen Weg gehen

Die eigene Arbeit sollte Eltern nicht veranlassen, ihre Kinder auch in diesen Job zu drängen - oder gerade nicht. Jugendliche sollten ihren eigenen Weg gehen und sich darauf besinnen, was sie können und was sie interessiert. Sich komplett aus der Berufswahl ihrer Kinder herauszuziehen, ist auch nicht empfehlenswert, da der eigene Nachwuchs überfordert sein kann und Orientierung über seine Schwächen und Stärken braucht.

Aupair und FSJ

Eine Beschäftigung als Aupair oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) sind kein Zeitverlust, sondern können helfen, sich zurechtzufinden. Zudem bringen sie neue Erfahrungen. Anschließend sollten Stärken und Schwächen jedoch für die Berufswahl analysiert werden.

Keinesfalls sollte eine Lehre nur deshalb angefangen werden, um überhaupt irgendetwas zu machen. Eine Berufsberatung erhöht die Chancen, den geeigneten Job zu finden. Abitur und Studium müssen nicht in jedem Fall die richtige Wahl sein. Manche Jugendliche und junge Erwachsene fühlen sich in einer betrieblichen Ausbildung wohler.