Nicht immer muss es bei Morbus Crohn zu einem künstlichen Darmausgang kommen

Durch das Pouch-Verfahren Morbus Crohn Patienten das Leben angenehmer machen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
29. Oktober 2010

Wer unter einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa leidet, muss sich eventuell mit einer notwendigen Operation auseinander setzen. Dabei wird der Dickdarm des Patienten entfernt. Dies schreckt eine große Anzahl von Betroffenen ab, da sie Angst vor einem künstlichen Darmausgang haben.

Umformung des Dünndarms als Alternative

Doch wie Priv.-Doz. Dr. med. Kroesen vom Krankenhaus Porz am Rhein in einem Interview bekannt gab, muss es nicht unbedingt dazu kommen. Seiner Meinung nach sei es möglich, den Enddarm nachzubauen, indem man den Dünndarm zu einem "J" formt und zusammennäht. So würde ein Reservoir mit einem Fassungsvermögen von etwa 200ml entstehen, was dem des natürlichen Enddarms entspricht.

Auf diese Weise könne man einen größtenteils natürlichen Stuhlgang erzeugen. Dieses Verfahren wird als Pouch bezeichnet. Im Vergleich müsse der Patient mit 4 bis 8 Stuhlgängen täglich zwar häufiger auf Toilette als ein gesunder Mensch, doch sei dies weitaus erträglicher als das Leben mit einem kranken Dickdarm oder einem künstlichen Darmausgang.