Nicht immer sind die Nahrungsmittel Schuld - Neurodermitis bei Kindern hat viele Ursachen

Von Cornelia Scherpe
4. April 2013

Die Neurodermitis ist eine sehr unangenehme Krankheit, bei der rein äußerlich in erster Linie die Haut betroffen ist. An verschiedenen Stellen des Körpers kann es zu Rötungen und Schuppenbildung kommen und der Patient leidet an Juckreiz und Schmerzen.

Gerade wenn die Neurodermitis zum ersten Mal im Kindesalter auftritt, ist die Aufregung natürlich groß und Eltern versuchen alles, um ihren Kindern zu helfen. In den meisten Fällen geben sie dann diversen Nahrungsmitteln die Schuld an der Krankheit. Es stimmt, dass Neurodermitis von falschen Essgewohnheiten verstärkt werden kann, allerdings betont die GPA, die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin, dass Speisen und Getränke nur in rund 50 Prozent der Fälle auch wirklich die Auslöser der Krankheit sind.

Jedes zweite Kind hat also die Beschwerden nicht von einer Allergie gegen ein Nahrungsmittel. Die Ärzte raten allen Eltern daher dringend, nicht pauschal ein eigenes Urteil zu fällen, sondern mit dem Kind zu einem Allergologen zu gehen. Es muss getestet werden, ob tatsächlich hier der Grund für die Neurodermitis zu finden ist. Wer einfach so eine spezielle Diät anfängt, belastet das Kind vielleicht unnötig und kann im schlimmsten Fall eine Fehl- oder Mangelernährung provozieren.

Gerade bei einer Selbstdiagnose neigen Eltern zu einem übertriebenen Verhalten. Lassen sie bestimmte Speisen oder Getränke weg und das Kind bekommt dennoch neue Schübe, werden weitere Dinge gestrichen. Darunter können Seele und Körper des kleinen Patienten stark leiden.

Der GPA hat inzwischen auch ein Register angelegt, indem mehr als 2.300 Fälle dokumentiert sind, bei denen sich der Verdacht auf eine allergiebedingte Neurodermitis nur in den wenigsten Fällen bestätigen ließ.