Nicht nur Außenseiter von Mobbing in der Schule betroffen

Von Nicole Freialdenhoven
4. April 2014

Bislang galt die Annahme, dass vor allem Außenseiter in der Schule von Mobbing betroffen seien: Die Dicken, die Unsportlichen oder die Schüler, die sich bestimmte angesagte Modetrends nicht leisten können.

Forscher der University of California widerlegten diese Annahme nun: Sie stellten fest, dass auch gut integrierte und beliebte Schüler immer häufiger von Mobbing betroffen sind.

Die Forscher befragten insgesamt 4200 Schüler, die die Klassen 8 bis 10 an 19 verschiedenen Schulen in North Carolina besuchten. Dabei stellten sie fest, dass vor allem ein sozialer Aufstieg im Klassengefüge häufig Auslöser für das Mobbing sei.

Wer aufsteigt, hat mehr zu verlieren

Bei diesen Schülern sei das Risiko, Schikanen ausgesetzt zu werden, um über 25 Prozent erhöht. Sie litten zudem auch stärker unter Ängsten und Depressionen, die durch das Mobbing ausgelöst wurden, als die klassischen Außenseiter, die solche Angriffe gewohnt waren.

Als Hintergrund vermuten die Forscher den ewigen Wettbewerb um sozialen Status und Neid der anderen auf denjenigen, dem der Aufstieg gelingt. Da die Opfer mehr zu verlieren hatten als die Außenseiter - Freunde, ihren Ruf, ihre bislang erreichte Position - reagierten sie zudem ausgesprochen sensibel auf das Mobbing.

Immerhin: Wer einmal die Spitze erreicht hat, bleibt zumeist verschont: Die obersten fünf Prozent in der Schulhierarchie litten kaum noch unter Mobbing.