Nicht nur gegen Schmerzen - Morphin kann auch bei einer COPD helfen

Von Cornelia Scherpe
4. Mai 2012

Menschen mit einer COPD leiden an der sogenannten "chronic obstructive pulmonary disease", zu deutsch "chronisch obstruktive Lungenerkrankung". Sie können nur schlecht atmen und haben das, was man gemeinhin als Raucherhusten bezeichnet. Tatsächlich sind vor allen Dingen die Konsumenten von Nikotin von dieser Krankheit betroffen. In der Regel werden sie dann mit Medikamenten behandelt, die blockierte Atemwege wieder erweitern sollen, doch manche Patienten sprechen darauf nicht an.

Nun haben Mediziner ermittelt, dass solche therapieresistenten Fälle von der Behandlung mit Morphin profitieren könnten. Der Schmerzkiller aus der Gruppe der Opioide wurde in Kanada bei einer kleinen Gruppe von Erkrankten getestet. Sie alle hatten von einer Standardbehandlung wenig Nutzen gehabt. Das Morphin allerdings linderte ihre COPD-Symptome deutlich.

Es wurden acht Patienten versorgt und zudem insgesamt zwölf Angehörige und 28 Ärzte in die Untersuchung mit einbezogen. Nach der Therapie gaben alle Patienten und die Angehörigen an, dass die Atmung nun deutlich leichter sei und so auch Angstzustände und Depressionen sich besserten.

Auch die Ärzte bescheinigten den Erfolg, blieben aber kritisch, wenn es um die Frage der Heim-Therapie ging. Da Morphin gefährlich ist und zur Sucht führen kann, sollte es nur in Kliniken oder Pflegeheimen vergeben werden. Der Einsatz gilt zudem als umstritten, da das Mittel auch zum gegenteiligen Effekt führen und eine Atemnot provozieren kann. Auch deshalb dürfe es nur unter Aufsicht angewandt werden.