Nicht nur Rum und Zigarren - Bier auf der Karibikinsel Kuba immer beliebter

Von Ingo Krüger
21. August 2014

Kuba ist für seinen Rum und seine Zigarren bekannt, doch auch auf der Karibikinsel erfreut sich Bier immer größerer Beliebtheit. Das kleine Kuba mit rund elf Millionen Einwohnern besitzt mehrere Brauereien, von denen die Cerveceria Bucanero S.A. in Holguín die mit Abstand größte ist. Dort wird ein Großteil des kubanischen Bedarfs an Bier produziert.

Doch gerade in diesem Sommer, dem drittwärmsten seit 1951, sitzen die Kubaner buchstäblich auf dem Trockenen. Aufgrund eines erheblichen Produktionsrückgangs in der Cervecería Bucanero sind die Biersorten Mayabe, Bucanero, Cacique und Cristal derzeit Mangelware. In den ersten Monaten des Jahres kam es zu verspäteten Importen von Braugerste. Biere aus dem Ausland sind auf der sozialistischen Insel Luxus und vor allem Touristen vorbehalten.

Öffnung einer Mikrobrauerei

Aufgebaut wurde die Brauerei in Holguín 1988 mit Hilfe von DDR-Technologie. Das Wasser hat im Osten des Landes eine bessere Qualität als in der Hauptstadt Havanna. Doch genau dort hat im Frühjahr 2014 eine Mikrobrauerei seine Türen geöffnet: die Cervecería Antiguo Almacén de la Madera y el Tabaco.

Sie ist erst die zweite Gasthausbrauerei in der Millionenstadt. Die Restaurationsarbeiten an dem verfallenen Gebäude im Hafen dauerten drei Jahre. Ein kleines Bier mit 0,3 Liter Inhalt ist für drei CUC, dem konvertiblen Peso, erhältlich. Das sind umgerechnet derzeit etwa 2,25 Euro. Für Einheimische ist das nicht wenig. Dennoch verbinden viele Kubaner einen Besuch der Kunstmarkthalle Almacenes San José nebenan oder des prächtigen Teatro Martí mit einem Aufenthalt in dem Brauhaus.