Niedrige Rente führt nicht zwangsläufig zu Altersarmut

Von Ingo Krüger
13. Juni 2013

Aktuellen Medienberichten zufolge lebt in Deutschland jeder zweite Rentner von nicht mehr als 700 Euro Rente im Monat. Im Jahre 2012 soll die Quote bei 48,22 Prozent gelegen haben. Bei Senioren, die erst in diesem Jahr in Rente gingen, erhalten sogar etwa 55 Prozent maximal diesen Betrag.

Doch dies ist nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung nur ein Teil der Wahrheit. So erlaube die Höhe der Rente noch lange keine Rückschlüsse auf das tatsächliche Haushaltseinkommen, teilte ein Vertreter der Rentenversicherung mit.

Hat ein Beamter oder Selbstständiger auch mal kurzzeitig in die gesetzliche Rentenkasse einbezahlt, erhält er letztlich nur eine kleine gesetzliche Rente. Die Statistik zeigt jedoch nicht, wie hoch seine Pension oder seine private Altersvorsorge ausfällt. Dies gilt auch für Beschäftigte, die selbst privat mit einer Riesterrente oder Lebensversicherung zusätzlich vorgesorgt haben. Auch betriebliche Altersversorgungssysteme sorgen für ein höheres Einkommen von Ruheständlern.

Das Risiko, in Altersarmut zu rutschen, sei erheblich niedriger als vielfach angenommen, erklärte die Deutsche Rentenversicherung. So liege das durchschnittliche Nettoeinkommen eines Ehepaares in Westdeutschland bei etwa 2.500 Euro, in Ostdeutschland bei knapp 2.000 Euro. Lediglich etwa jeder fünfzigste Rentner über 65 Jahre benötige eine Grundsicherung, mit der er seine Rente aufstocken muss.