Niedrige Tetanus-Impfquote bei älteren Menschen
Impfmüdigkeit nimmt im Alter zu
Antje Kwetkat ist Chefärztin in der Klinik für Geriatrie innerhalb des Universitätsklinikums Jena. Sie erinnert dran, dass die Tetanus-Impfung alle 10 Jahre aufgefrischt werden muss.
Impfmüdigkeit nimmt im Alter zu
Bei 18 bis 19-jährigen liege die Impfquote noch bei 80 Prozent, bei den 70 bis 79-jährigen allerdings nur noch bei 40 Prozent. Kwetkat sieht darin ein Problem, weil durch regelmäßige Impfungen auch die Immunität gegen Grippe wirksamer sei. Außerdem sei Tetanus (Wundstarrkrampf) eine sehr gefährliche Krankheit mit einer geringen Überlebenschance.
Als Gründe für die schlechte Impfquote im Alter nennt die Ärztin eine allgemeine Impfmüdigkeit. Die Menschen würden im Alter nicht selten gar keinen Hausarzt mehr haben, der sie an Impfauffrischungen erinnern könnte. Schließlich würden Tetanus-Fälle nur noch sehr selten ausbrechen, daher würden sich die älteren Menschen in einer falschen Sicherheit wiegen.
In der Regel würde ein Arzt bei einer Wundbehandlung die fällige Tetanus-Impfung "nachreichen". Allerdings würden viele ältere Menschen frische Wunden gar nicht ärztlich behandeln lassen. Und dann seien sie in Gefahr, wirklich an Wundstarrkrampf zu erkranken, wenn ihre Impfung nicht aufgefrischt wurde.