Niedrigere Preise von rezeptfreien Arzneien gehen zu Lasten von Beratung und Service

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
16. April 2008

"Pillen vom Discounter - nein danke!" Das sagt die bekannte Fernsehärztin und Journalistin Dr. Marianne Koch. "Die Idee, dort zu einer Flasche Wein auch gleich Kopfschmerztabletten kaufen zu können, mag für manche Leute verlockend sein - ich bin da mehr als skeptisch", schreibt sie in einem Beitrag für die "Apotheken Umschau".

Nach rezeptfreien Medikamenten würden bald auch verschreibungspflichtige Arzneien in Drogerien und Supermärkten zu finden sein, vermutet sie und sieht darin einen Rückgang der Qualität des Gesundheitssystems.

Apotheken seien nicht nur Verteiler von Medikamentenpackungen. "Sie sind auch kleine Ambulanzen, in denen zum Beispiel Blutdruckwerte gemessen werden oder Erste Hilfe bei Allergien geleistet wird", schreibt sie.

Vor allem aber seien die gut geschulten Mitarbeiter "Fachberater, die über Dosierungen, Kombinierbarkeit und Risiken der Medikamente genau Bescheid wissen und fundierte Empfehlungen im Sinne der ärztlichen Verordnungen geben können." Nach Ansicht von Dr. Marianne Koch sollte verhindert werden, dass diese Säule der gesundheitlichen Versorgung Schaden nimmt.