Noch immer ist Lepra nicht weltweit ausgerottet

In den Entwicklungsländern kann eine Versorgung mit Medikamenten leider nicht gewährleistet werden

Von Ingrid Neufeld
24. Januar 2013

Noch immer gibt es Menschen, die an Lepra erkranken. Daran erinnert der Welt-Lepra-Tag, der am 27. Januar zum 60. Mal begangen wird. Nach wie vor wütet die Krankheit in

Indien und Brasilien stark betroffen

2011 erkrankten mehr als 230.000 Menschen in Brasilien und Indien an dieser schrecklichen Krankheit. Damit haben 2011 die weltweiten Lepraerkrankungen wieder zugenommen. Dazu erklärte die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) am 22. Januar in Würzburg, dass nach einer ersten Schätzung im Jahr 2011 zweitausend Menschen mehr an Lepra erkrankten als im Vorjahr.

Indien und Brasilien gehören zu den am meisten betroffenen Ländern, wogegen es in Europa seit rund hundert Jahren keine Leprafälle mehr gibt.

Das Krankheitsbild

Das Bakterium Mycobacterium leprae ist ursächlich für die chronische Infektionskrankheit der Haut, bei der die peripheren Nerven betroffen sind und die oft auch andere Organe befällt. Die Ansteckungsgefahr kann bis zu Jahre anhalten, vorausgesetzt der Betreffende hat einen länger anhaltenden Kontakt zu einem Erkrankten.

Mangelhafte Versorgungsmöglichkeiten

Während früher Lepra unheilbar war, gibt es heute Antibiotika-Kombinationstherapien, mit denen der Erreger in sechs bis achtzehn Monaten abgetötet wird. Die Versorgung mit Medikamenten ist in den Entwicklungsländern leider nicht gewährleistet. Deshalb erkranken jedes Jahr aufs Neue hunderttausend Menschen an Lepra. Die Dunkelziffer dabei ist hoch.