Nordpol bald eisfrei? - Rekordschmelze in der Arktis

Von Ingo Krüger
20. September 2012

Das Eis in der Arktis schmilzt so stark wie noch nie seit Beginn der Messungen im Jahre 1973. So bedecken lediglich 3,37 Millionen Quadratkilometer Eis die Nordpolregion. Zwischen den Jahren 1979 und 2000 war die Fläche mit 7,5 Millionen Quadratkilometern im Durchschnitt noch doppelt so groß. Wissenschaftler fürchten, dass sich die Schmelze in den nächsten Jahren fortsetzen und ausdehnen wird. Mitte des Jahrhunderts könnte die Arktis sogar vollständig eisfrei sein.

Die Folgen des Eisschwundes sind weltweit spürbar. So sind kältere Winter in Europa sehr wahrscheinlich. Da der Eisrückgang große Windfelder beeinflussen kann, könnten in Europa extrem schneereiche Winter mit niedrigen Temperaturen zur Regel werden.

Bei dem Abschmelzen des Eises handle es sich um kein rein natürliches Phänomen, warnen Polarforscher. Es sei die Folge des von Menschen verursachten Klimawandels. Die steigende Wassertemperatur beschleunige zudem die Eisschmelze. So erwärmt sich eisfreies Wasser durch Sonneneinstrahlung schneller als durch Eis bedecktes Wasser. Andererseits verlangsamt sich im Winter die Eis-Neubildung.