Notstand in der Pflege durch Roboter ausgleichen?

Von Susanne Schwarz
2. Januar 2013

Birgit Graf vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) gab bekannt, dass in der Altenpflege der mögliche Einsatz von Robotern getestet wurde. Zu diesem Zweck wurden im Parkheim Berg in Stuttgart im Sommer 2011 getränke durch Roboter serviert. Der Care-O-bot wurde sowohl vom Personal wie auch von den Heimbewohnern recht vorurteilsfrei angenommen.

Es ist denkbar, dass Roboter eine deutliche Entlastung für Pflegepersonal bringen können. Es wird damit gerechnet, dass sich die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2050 verdoppelt (Vergleichswert 2007).

Dieser erste Roboter-Typ ist allerdings noch nicht vielseitig einsetzbar. Er kann lediglich Gläser selbst befüllen und abliefern. Es gibt einen weiteren Roboter-Versuch mit Namen CASERO, dessen Fähigkeiten ein wenig umfangreicher sind. So kann dieser Roboter aus dem Fraunhofer Institut zum Beispiel Wäsche befördern.

Automatische Staubsauger sind schon heute auf dem Markt und im Haushaltsbereich sollen automatische Geräte auch weiterentwickelt werden. Auf diese Weise können ältere oder behinderte Menschen länger allein und selbständig leben.

Michael Decker, Professor für Technikfolgenabschätzung aus Karlsruhe geht davon aus, dass in Zukunft immer mehr Hausarbeiten von derartigen Geräten übernommen werden können. Es ist sogar denkbar, dass eine Art Kontrolle durch Angehörige durchgeführt werden kann, ob mit der pflegebedürftigen Person alles in Ordnung ist.

Karo Klein, Professorin für Soziale Arbeit, berichtet über gute Ergebnisse durch den Einsatz eines Sensoren-Plüschtieres bei dementen Patienten. Bei denen werden durch den Umgang mit dem Tier positive Emotionen geweckt.

In einer Befragung stellte sich heraus, dass 46 Prozent der Teilnehmer nichts gegen eine hauswirtschaftliche Unterstützung durch Roboter einzuwenden haben. Sozialpäpadoge Claus Fussek sieht die Gefahr, dass durch den Einsatz von Robotern die Menschlichkeit aus der Pflege verschwinden könnte. Ganz lässt sich menschliche Pflege allerdings nicht ersetzten, da immer menschliche Nähe und Herzlichkeit wichtig sein wird.