NRW-Casinobetreiber WestSpiel verkauft Warhol-Werke für 124 Millionen Euro

Mit dem Erlös der Auktion durch das Auktionshaus Christie's will WestSpiel seine defizitären Spielbanken sanieren

Von Ingo Krüger
14. November 2014

Um den maroden Spielbankenbetreiber WestSpiel zu retten, hat das Land Nordrhein-Westfalen zwei Werke des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol für 151,5 Millionen US-Dollar (umgerechnet 124 Millionen Euro) verkauft.

Käufer unbekannt

Ende der 1970er Jahre hatte "Triple Elvis" mit Elvis Presley als Motiv 85.000, "Four Marlons" mit Marlon Brando 100.000 Dollar gekostet. Die Versteigerung beider Bilder durch das Auktionshaus Christie's in New York war in Nordrhein-Westfalen - das Bundesland ist Eigentümerin des Unternehmens - äußerst umstritten. Wer die Bilder kaufte, war zunächst nicht bekannt.

Sanierung der Spielbanken

Die Werke gelangten Ende der 1970er Jahre in den Besitz des Bundeslandes. Sie schmückten gemeinsam mit rund 100 anderen Kunstwerken die Wände des Aachener Spielcasinos. Seit 2009 befinden sie sich jedoch in einem Tresor, weil sie für die Wand viel zu wertvoll waren. Kritiker monierten, dass die Bilder in ein Museum gehört hätten, da sie mit öffentlichen Mitteln erworben worden seien.

Mit dem Erlös der Auktion will WestSpiel seine defizitären Spielbanken sanieren. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) lehnte den Verkauf von Kulturgut ab. Dies sei kein Weg, um damit Löcher im Haushalt zu stopfen, erklärte Grütters.