Nur eine halbe Tablette? Nicht immer ist dies möglich

Von Nicole Freialdenhoven
11. Dezember 2012

Viele Ärzte verschreiben hochdosierte Tabletten, die jeweils nur zur Hälfte eingenommen werden sollen um Kosten zu sparen. Doch nicht immer gelingt es den Patienten die Tabletten zuhause so zu teilen, dass sie in zwei gleich große Stücke getrennt werden. Häufig krümeln sie, zerbrechen ganz oder die Hälften werden unterschiedlich groß: Über 70% der Senioren, die im Krankenhaus ihre Tabletten teilen sollten, scheitern bei einer Untersuchung an dieser Aufgabe.

Viele Tabletten sind außerdem gar nicht zum Zerteilen gedacht: Einen Hinweis gibt die Bruchkerbe in der Mitte. Fehlt sie, sollte diese Tablette möglichst nicht geteilt werden. Gründe gibt es dafür mehrere: So sind viele Tabletten mit einem magensaftresistenten Überzug versehen, damit die Wirkstoffe nicht von der Magensäure zerstört werden. Wird eine solche Tablette geteilt, wird der schützende Überzug zerstört.

Sogenannte Retardtabletten werden gezielt so hergestellt, dass über einen längeren Zeitraum gleichmäßig kleine Mengen des Wirkstoffs freigesetzt werden. Auch sie verlieren ihre Wirkung durch eine Teilung.

Besitzt die Tablette eine Bruchkerbe und in der Packungsbeilage steht ausdrücklich, dass sie geteilt werden darf, kann dies auch unbedenklich getan werden. Am besten lassen sich Tabletten übrigens teilen, wenn mit der Fingerspitze auf die Bruchkerbe gedrückt wird. Wer lieber ein Messer verwendet, sollte darauf achten, dass die Tablette auf einem festen Untergrund liegt und dass auf beide Seiten des Messers gleichmäßiger Druck ausgeübt wird.