Obdachlose Menschen in Berlin führen Touristen durch die Stadt - man erlebt eine andere Seite
In der Hauptstadt Berlin leben die meisten obdachlosen Menschen in Deutschland. Auf der Straße leben dort um die 4000 Menschen und weitere 6000, die in Heimen wohnen, weil sie keine eigene Unterkunft haben. Obdachlose gehören also in vielen Städten nahezu zum Stadtbild, sie werden oft jedoch gar nicht richtig wahrgenommen.
In Berlin hat jetzt ein Projekt begonnen, bei dem etwas gegen die Kluft getan werden soll, die sich zwischen den Obdachlosen und dem Rest der Gesellschaft auftut. Obdachlose werden als Stadtführer eingesetzt um den Menschen von ihrem Leben zu berichten und sie herumzuführen.
Dabei erfährt man auch ganz Erstaunliches: Nämlich, dass die Obdachlosen nicht in irgendwelchen gammeligen Ecken auf der Straße leben, sondern sich gerne auch schöne Stadtbezirke aussuchen, wenn sie schon auf der Straße nächtigen müssen. Ein solcher Bezirk in Berlin ist Schöneberg, in dem sich viele Obdachlose aufhalten.
Die Lebensbedingungen sind dort relativ gut, unter anderem finden sich dort Wärmestuben, in denen man essen, duschen und waschen kann. Soziale Einrichtungen oder die Schlafplätze der Obdachlosen werden bei der neuen Art der Stadtführung nicht gezeigt, aber das Bewusstsein für diese Menschen wird geschärft und gerade viele Einheimische nehmen an den Touren teil, um ihre Stadt einmal aus anderer Sicht zu sehen.