Öfter mal zur Ruhe kommen - Pflegende brauchen Erholung

Von Susanne Schwarz
13. Februar 2013

Gabriele Tammen-Parr ist in der Beratungsstelle Pflege in Not in der Bundeshauptstadt tätig. Sie macht darauf aufmerksam, dass die Zeit Pflege oftmals über 10 Jahre hinweg geht. Angehörige, die sich dieser Aufgabe stellen, sollten auf ausreichende Ruhe- und Erholungszeiten achten, da die Pflege sehr anstrengend ist.

Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch müssen Pflegepersonen einiges aushalten. Besonders weibliche Pflegende achten zu wenig auf Ausgleich und gehen deshalb oftmals über ihre Grenzen heraus. Ein oder zwei Mal in der Woche muss Zeit für Schönes sein.

Wenn kein Verwandter oder Bekannter einspringen kann, so gibt es Ersatzkräfte, die bis zu einem Betrag von 1.550 Euro im Jahr von der Pflegekasse übernommen werden. Dieses Angebot wird viel zu selten genutzt. Diese Verhinderungshilfen werden von Diakonie oder Alzheimergesellschaften übernommen.

Das schlechte Gewissen, sich eine Auszeit zu gönnen, spielt ebenfalls eine große Rolle meint Tammen-Parr. Wenn die zu pflegende Person traurig ist und weint, bleiben viele Pfleger trotzdem. Es sollten aber deutliche Grenzen abgesteckt werden, um die eigene Gesundheit zu schützen. Weiterhin ist besonders wichtig, in der Zeit der Pflege soziale Kontakte zu pflegen, da die Pflegeperson ansonsten zu sehr isoliert wird. der Kontakt zu anderen Menschen ist enorm wichtig.