Ökologische Katastrophie im Pazifik: Forscher analysiert riesigen Müllteppich

Von Nicole Freialdenhoven
17. Mai 2013

Im Pazifik treibt ein bislang noch unerforschter siebter Kontinent, zu dem sich nun eine Expedition unter Leitung des Franzosen Patrick Deixonne auf den Weg macht. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein neues Südsee-Paradies, wie es einst James Cook entdeckte, sondern um einen Kontinent aus Plastikmüll: Die Hinterlassenschaften der modernen Zivilisation bilden einen Müllteppich von unglaublichen 3,4 Millionen Quadratkilometern.

Deixonne war bereits 2009 auf den Müllteppich gestoßen, der im nördlichen Pazifik zwischen Kalifornien und Hawaii treibt. Es handelt es sich dabei vor allem um Plastikreste, die von zwei großen Meeresströmungen zusammengeführt wurden und sich durch die natürlichen Wirbel zu einem Teppich geformt haben. Da sich der Teppich zumeist unterhalb der Wasseroberfläche befindet, ist er mit Satelliten aus der Luft nicht aufzuspüren. Da das Gebiet auch weder für die internationale Schifffahrt noch für den Tourismus interessant ist, beschäftigen sich zudem nur einige Wissenschaftler und Umweltschützer mit dem Müllteppich.

Dies soll sich nun ändern: Am 20. Mai sticht Deixonne vom südkalifornischen Oceanside in See um den Müllteppich genauer zu untersuchen. Gemeinsam mit einem dreiköpfigen Expeditionsteam will er die genaue Zusammensetzung des Mülls analysieren und das verschmutzte Gebiet kartografieren. Er hofft, dass die Welt die ökologische Katastrophe im Pazifik dann endlich zur Kenntnis nimmt und etwas dagegen unternimmt.