Ölkatastrophe gefährdet Münsterland: Leck im staatlichen Ölspeicher

Von Alexander Kirschbaum
2. Juni 2014

Im Münsterland ereignet sich derzeit eine in Deutschland beispiellose Naturkatastrophe, wie der Regierungsvizepräsident der Bezirksregierung Arnsberg, Volker Milk, mitteilte. Seit April gelangt unterirdisch gelagertes Erdöl an die Oberfläche und verseucht das Erdreich in der Ortschaft Gronau-Epe. Bisher ist nur Weideland betroffen, mehrere Kühe haben verseuchtes Wasser getrunken und mussten geschlachtet werden.

Mehrere bedrohte Tierarten könnten gefärdet werden

Doch in der Umgebung befinden sich laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zahlreiche Naturschutzgebiete. Eine tiefgreifende Ölkatastrophe würde mehrere geschützte Tierarten bedrohen und eine große Gefahr für die Hochmoore des Münsterlandes darstellen.

Das aufgetauchte Öl stammt aus einer unterirdischen Lagerstätte des Bundes. In den 70er Jahren hat der deutsche Staat unter der Erde von Gronau-Epe ein Ölreservoir als stille Reserve angelegt. Bei einer Versorgungsknappheit, etwa durch eine internationale Krise, können dort rund 1,4 Millionen Kubikmeter Rohöl gefördert werden. Nun ist eine Rohrverbindung in mehreren hundert Metern undicht.

Wie die Ursache der Ölplage bekämpft werden soll, darüber müssen sich die Experten noch verständigen. Bisher haben sich die staatlichen Behörden damit begnügt, das verseuchte Erdreich mit Baggern abzutransportieren.