Ohrakupunktur bei der Raucherentwöhnung

Vorteil der Ohrakupunktur bei der Raucherentwöhnung ist die Behandlung von Entzugserscheinungen

Von Textbroker
8. August 2011

Die Ohrakupunktur ist ein probates Mittel zur Raucherentwöhnung, mehrere Studien belegen die Erfolge der Behandlung. Sie ist herkömmlichen Methoden mindestens ebenbürtig, bei groß angelegten Untersuchungen waren mehr als 40 Prozent der Patienten nach einem Jahr noch rauchfrei, kleinere Heilpraxen belegen bei guter Einzelbetreuung sogar noch bessere Ergebnisse.

Ein großer Vorteil der Ohrakupunktur ist die Behandlung der Entzugserscheinungen, die ehemaligen Raucher erleben den Vorgang des Abgewöhnens wesentlich stressärmer als bei anderen Verfahren. Dabei wird die Therapie an die beim jeweiligen Patienten vorherrschenden Entzugserscheinungen - Reizbarkeit und Aggression, Niedergeschlagenheit, Konzentrationsstörungen oder Schlaflosigkeit - angepasst.

Schweizer Langzeitstudie untersucht Effektivität der Ohrakupunktur

Ein Team von Berner Wissenschaftlern hat die Ohrakupunktur zur Rauchentwöhnung in einer Langzeitstudie untersucht. Sie wurde über 13 Jahre mit 250 Patienten durchgeführt, bei denen verschiedene Ohrpunkte für jeweils 20 Minuten akupunktiert ("genadelt") wurden. Hier findet sich ein Nikotinpunkt gegen Entzugserscheinungen, ein Lungenpunkt gegen das Inhalationsverlangen, jeweils ein Antiaggressions- und ein Antidepressionspunkt und der Frustrationspunkt.

Um die Punkte auszuwählen, wurde der Radialispuls gemessen. An den drei Punkten mit der höchsten Priorität wurden Dauernadeln gesetzt, diese konnten die Patienten mit einem Magneten stimulieren.

Der Rauchwunsch wurde nachhaltig unterdrückt. Unmittelbar nach der Behandlung hatten sogar 78 Prozent der Probanden das Rauchen aufgegeben. Männer waren übrigens etwas erfolgreicher als Frauen. Auch bei den rückfälligen Rauchern war der Konsum später nachhaltig gedrosselt.