Olympiasieger Winokurow unter Betrugsverdacht

Von Ingo Krüger
8. November 2012

Der kasachische ehemalige Rad-Profi Alexander Winokurow steht unter Verdacht, vor zwei Jahren beim Tagesklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich manipuliert zu haben. Dies wirft dem 39-Jährigen die Staatsanwaltschaft aus dem norditalienischen Padua vor.

Winokurow, der nach seinem Olympiasieg 2012 im Straßenrennen seine Karriere beendet hat, soll nur nach einer illegalen Absprache mit dem Russen Kolobnew gewonnen haben. Dabei soll er seinem Kontrahenten 150.000 Euro versprochen und später auch überwiesen haben. Das Geld soll auf einem Schweizer Bankkonto unter Kolobnews Namen liegen. Es lägen unbestreitbare Beweise vor, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Der Kasache ist kein unbeschriebenes Blatt. 2007 hatte ein Dopingtest bei der Tour de France ergeben, dass Winokurow sich beim Sieg im Einzelzeitfahren der 13. Etappe sowie drei Tage später auf der 15. Etappe einem Blutdoping unterzogen hatte. Dabei handelte es sich nicht um das im Dopingskandal um den spanischen Arzt Fuentes oft erwähnte Eigenblutdoping, sondern um Fremdblutdoping. Der Kasache erhielt eine einjährige Sperre und zog sich für eineinhalb Jahre vom Profi-Radsport zurück.