Olympische Spiele und Milliarden-Umsatz - Die Rolle des IOC im Sport

Von Ingo Krüger
6. September 2013

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) ist neben dem Fußball-Weltverband FIFA die mächtigste Sportorganisation der Welt. Es besteht aus aktuell 135 Personen, darunter sind 104 stimmberechtigte reguläre Mitglieder, 30 Ehrenmitglieder und 1 Mitglied ehrenhalber (der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger). Präsident ist seit 2001 der Belgier Jacques Rogge, dessen Amtszeit jedoch nun zu Ende geht. Große Chancen, sein Nachfolger zu werden, hat der Deutsche Thomas Bach, ehemaliger Fechter und Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Das IOC ist für die Organisation und Betreuung der Olympischen Spiele zuständig. Es hält die Schirmherrschaft über die olympische Bewegung und beansprucht alle Rechte an den olympischen Symbolen, wie Fahne, Mottos und Hymne, sowie an den Spielen selbst. Dabei liegt der Vierjahresumsatz des IOC bei mehr als sieben Milliarden US-Dollar. Nach eigenen Angaben behält es vom Gesamterlös knapp zehn Prozent. Die größten Profiteure sind jeweils die veranstaltenden Städte.

Viele Jahrzehnte bestand das IOC vor allem aus Aristokraten, Honoratioren und Akademikern fortgeschrittenen Alters. Es erhielt daher den Beinamen "Altherrenclub mit veralteten Ansichten". 1999 führte das IOC eine Altersbeschränkung auf 70 Jahre ein. Durch diese Maßnahme sank das Durchschnittsalter auf gegenwärtig 63,5 Jahre. Erst seit 1981 dürfen auch Frauen dem Komitee angehören.

Skandale erschütterten das IOC. So wurde Ende 1998 öffentlich bekannt, dass mehrere IOC-Mitglieder vom Organisationskomitee der Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City bestochen wurden, um bei der Wahl des Austragungsortes die Stimmen dieser Mitglieder zu erhalten. Um eine Personalpolitik nach eigenem Gutdünken, wie zu Zeiten des Präsidenten Juan Antonio Samaranch (1980 - 2001), zu verhindern existiert seit 2000 eine Kommission, die bei der Zuwahl zum IOC die Kandidaten überprüft.