OP gegen Blutdruck - hilfreich, doch oft nicht zeitnah wirksam

Von Cornelia Scherpe
2. April 2012

Es gibt Menschen, deren chronisch erhöhter Blutdruck reagiert nicht auf normal eingenommene Medikamente. Solche Fälle der Hypertonie können mit einer Operation als letzter Ausweg behandelt werden.

Dabei wird eine sogenannte Nierennerven-Ablation durchgeführt. In die Arterie, die zur Niere führt, wird ein Katheter eingeführt. Dieser wird vorsichtig vorwärts geschoben und gibt dabei einen Hochfrequenzstrom von sich. Das soll einige Nervenfasern gezielt zerstören, ohne rundum Schaden anzurichten.

Tatsächlich hilft diese Methode und senkt den Blutdruck dauerhaft, allerdings setzt die Wirkung bei manchen Patienten erst Jahre nach dem Eingriff an. Zu diesem Schluss kam eine Studie, die sich mit dem Erfolg der Nierennerven-Ablation beschäftigt hatte. 45 Menschen mit starker Hypertonie wurden durch den chirurgischen Eingriff behandelt. 58 Prozent der Betroffenen zeigten bereits zwölf Wochen nach der Operation eine deutliche Besserung des Blutdruck. Das bedeutete jedoch nicht, dass die übrigen Patienten nicht auf die Methode ansprangen. Nach einem Jahr hatte sich der Blutdruck bei 64 Prozent normalisiert, nach zwei Jahren schon bei 82 Prozent. Wartete man drei Jahre ab, kam man schließlich auf eine Erfolgsquote von 100 Prozent.

Demnach funktioniert der Eingriff bei jedem Patienten. Warum der Blutdruck bei einigen jedoch erst so spät reagiert, können sich die Mediziner noch nicht erklären.