Operation nach Unterarmbruch bei Kindern oft überflüssig: Frakturen heilen sich selbst

Von Nicole Freialdenhoven
27. November 2013

Unter den Armbrüchen ist die distale Unterarmfraktur dicht am Handgelenk sehr häufig: Diese Art von Bruch passiert vor allem dann, wenn sich jemand bei einem Sturz instinktiv mit der Hand abstützen will.

Auch herumtobende Kinder ziehen sich häufig diese Art von Armbruch zu, die operiert wird, wenn eine Fehlstellung des gebrochenen Knochens deutlich sichtbar ist: Der Arzt richtet den Knochen und fixiert ihn mit einem Metallstift. Anschließend muss einige Wochen lang ein Gips getragen werden, damit der Arm ruhig gestellt bleibt.

Mediziner weisen jedoch darauf hin, dass ein solcher Eingriff bei Kindern unter 12 Jahren häufig überflüssig ist: Da sich die Knochen der jungen Patienten noch im Wachstum befinden, können sie sich oft von selbst korrigieren.

Eine Studie mit Kindern soll Klarheit bringen

Es genüge, den gebrochenen Arm in der Heilungsphase ruhig zu stellen. Klarheit soll nun eine große Studie bringen, bei der in den nächsten zwei Jahren die Daten von 724 Kindern verglichen werden sollen, von denen die Hälfte operiert wird, während die andere Hälfte lediglich einen Gips bekommt.

Sollte sich herausstellen, dass die Selbstheilung des Körpers ausreicht, könnte vielen Kindern in Zukunft eine Operation erspart bleiben. Der Heilungsverlauf wird mit Röntgenbildern kontrolliert.

Zeigt sich, dass die Fehlstellung nicht von alleine verschwindet, wird bei den betroffenen Patienten natürlich noch eine Operation durchgeführt, versicherten die Studienleiter.