Schienbeinbruch bei Kindern: Schonung des Beins nicht notwendig

Vergleichsstudie deckt gleiche Heilungsergebnisse bei belasteten und nicht belasteten Beinen auf

Von Nicole Freialdenhoven
31. Januar 2013

Die Angst vor einer möglichen Beinverkürzung oder einer Achsabweichung ist bei Kindern mit einem Schienbeinbruch vermutlich überflüssig. Dies ergab eine Studie in Kalifornien, an der insgesamt 81 Kinder mit Tibiaschaftfrakturen teilnahmen.

Heilungsdauer und -erfolg

Die Hälfte von ihnen wurde auf traditionelle Art behandelt und erhielt einen Gips, der bis zum Oberschenkel reichte und das Bein um 60° abwinkelte, damit das Bein nicht belastet werden konnte. Die Kinder wurden zu vier Wochen Ruhe angehalten.

Die andere Hälfte dagegen wurde mit nur leicht angewinkeltem Knie eingegipst und durfte das Bein gleich nach Verlassen der Klinik wieder voll belasten, sofern sie dabei keine Schmerzen verspürte. Dabei stellte sich heraus, dass der Heilungsprozess bei beiden Gruppen gleich lang dauerte und auch gleich erfolgreich war.

Größere Bewegungsfreiheit

Befürchtungen, dass das Bein falsch zusammenwachsen oder gar verkürzt werden konnte, erwiesen sich als haltlos. Damit könnten Kinder nach einem Schienbeinbruch in Zukunft größere Bewegungsfreiheit erhalten und viel häufiger als bisher einen Gehgips bekommen, der belastet werden darf, so die Forscher.