Operation oder Krankengymnastik? Beratung bei Bandscheibenvorfall wichtig

Von Nicole Freialdenhoven
25. September 2014

Wird ein Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich diagnostiziert, müssen sich die Patienten zumeist zwischen einer konservativen Therapie mit Krankengymnastik, Wärme und Medikamenten oder einem operativen Eingriff entscheiden. Experten aus München betonten auf der Neurowoche 2014 nun die Bedeutung einer ausführlichen Beratung der Patienten durch den behandelnden Arzt um das Für und Wider beider Behandlungsmethoden abzuwägen.

Passende Behandlungsmethode hängt von individueller Lebenssituation ab

Studien haben ergeben, dass beide Methoden in etwa vergleichbare Resultate zeigen. Der Vorteil des operativen Eingriffs bestehe darin, dass die Patienten anschließend weit schneller wieder gesund werden. Entsprechend stark ist die Zahl der Operationen zwischen 2005 und 2011 auch gestiegen. Allerdings gab es auch immer wieder Kritik an überflüssigen Eingriffen, so dass viele Patienten heute stark verunsichert sind, was für sie die bessere Wahl ist.

Letztendlich hänge dies jedoch von jedem Patienten und seiner individuellen Lebenssituation ab, so die Experten. Nur wenn Lähmungserscheinungen auftreten oder Blase und Darm nicht mehr kontrolliert werden können, müsse unverzüglich operiert werden. Ansonsten kann der Patient meist selbst entscheiden, welche Behandlungsmethode er bevorzugt.